Irgendwo zwischen Wanderlust und Heimweh.

-- Kleine Info vorab, dieser Text wird an einigen Stellen vielleicht nicht allzu viel Sinn machen. Ich habe diesen Text einige Male angefangen, manchmal verworfen und oft geändert, weil ich im Moment nicht so genau weiß, wie ich meine Gefühle darüber, was mich in ein paar Tagen erwartet (ich werde nach 6 Monaten nach Hause zurückkehren) in Worte fassen soll. Trotzdem hoffe ich, dass man versteht, was ich sagen will ;) --






 Hallo kleine Welt,


 Seit Tagen fühlt sich alles irgendwie komisch an. Ich nehme mein Umfeld anders wahr.
Ich weiß, dass ich zu 99,9% Wahrscheinlichkeit niemals mehr in dieses Hotel zurückkehren werde (ich weiß schon, sag niemals nie, aber eigentlich will ich echt nicht in dieses Loch zurückkehren!), und doch ist es seltsam diesen Ort für immer zu verlassen.

Insbesondere da ich weiß, dass die nächsten Tage sehr aufwühlend werden. Es wird sich zu Hause einiges geändert haben. Ich bin gegangen, als alle sich in der Nach-Abi-Phase befunden haben, keinen allzu geregelten Alltag hatten und es sich irgendwie wie monatelange Sommerferien angefühlt hat. Es war August, unglaublich heiß und wir haben Lagerfeuer gemacht und die Welt und die Tage auf uns zukommen lassen. Nun komme ich nach Hause als jemand mit ersten kleinen Auslands- und Berufserfahrungen und treffe auf meine Freunde, die mitten in ihren FSJs, Ausbildungen und ihrem Studium stecken. Wir sind alle nicht mehr die, die wir vor 6 Monaten waren, denn so ist das nunmal, wenn man sich weiterentwickelt und wächst. Der "Erwachsenenalltag" holt einen ein. Man sieht sich nicht mehr oft, manchmal wochenlang gar nicht. Ich weiß, ich habe alle 6 Monate lang nicht gesehen und habe es ja auch überlebt, aber das alles wird sich anders anfühlen, wenn ich wieder daheim bin. Hier ist es ja klar, dass meine Freunde nicht auf einmal ins Zimmer spazieren, doch zu Hause war ich es immer gewöhnt, jeden Tag das Haus zu verlassen, um mich in der Schule mit ihnen zu treffen.

Wow, das klingt alles sehr ängstlich und negativ. Natürlich freue ich mich unglaublich darauf, wieder zu Hause zu sein. Meine Dusche, mein Zimmer, mein Bett, mein Sessel - man weiß viel zu oft nicht, wie gut man es hat daheim. Und ich werde endlich wieder meine Freunde sehen. Jedoch hat das Vermissen auch gut getan, und man sollte es ab und zu zulassen, zu vermissen. Es heißt, die wichtigen Leute im Leben sind nicht unbedingt die, die mit dir auf Reisen gehen, aber die, an die man denkt, wenn man etwas Schönes auf der Reise erlebt und sich wünscht, sie könnten es mit dir erleben. Ich habe ein paar von dieser Sorte, und darauf bin ich stolz.

Es wird trotz all der Wiedersehensfreude jedoch ein harter Abschied werden. Ich treffe nicht nur auf alte Freunde, sondern lasse auch neue zurück. Innerhalb von sechs Monaten habe ich hier eine Freundin dazugewonnen, eine sehr gute Freundin, mit der mich diese Zeit für immer verbinden wird. Es wurden Pläne für die Zukunft geschmiedet, dass wir uns jährlich hier in Bournemouth treffen werden; irgendwann nehmen wir unsere Männer mit, dann unsere Kinder, und das ganze wird fortgeführt bis wir alt und grau sind. Es ist schon erstaunlich, was in 6 Monaten passieren kann. Anfangs, im August, welcher unglaublich weit in der Vergangenheit zu liegen scheint, fühlte es sich an als träfe schwarz auf weiß, Metal Core auf Boyband, laut auf leise. Und heute besitzt sie ein buntes Oberteil und ich eine schwarze Jeans, sie summt One Direction und ich habe Alligatoah in meine Spotify-Playlist aufgenommen. Das mag jetzt für Außenstehende nicht so viel Sinn machen, trifft die Sache aber ganz gut auf den Punkt. Wir haben bestimmt 90% unserer Zeit hier zusammen verbracht, und wurden im Übrigen sogar für ein lesbisches Pärchen gehalten (lustige Geschichte :D). Und nun gibt es einen Cut - von "heute um drei? Lloyds, wie immer?" zu "Tschüss, bis Mai dann.".




 ... Oh man, habe ich schonmal erwähnt, dass ich Abschiede hasse?





Aber wie oben schon erwähnt: Vermissen kann gut tun. 
Und wer wirklich zueinander zurückfinden soll, wird das tun. Daran halte ich fest.




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