LONDON.
Hallo kleine Welt,
Ich bin zurück. Von Dienstag bis Donnerstag habe ich es gewagt und bin nach London gegangen, allein.
Ich bin noch nie zuvor in London gewesen, oder einer vergleichbar großen Stadt. Und ich meine - was könnte einer introvertierten, verträumten Person wie mir, die andere vorschickt, um für sie etwas im Restaurant zu bestellen, weil sie es sich allein nicht traut, auch anderes in den Sinn kommen als alleine in eine Hauptstadt zu reisen?
Ganz genau, eigentlich ist das ganz oben auf meiner persönlichen Liste "Dinge, die ich vermutlich niemals tun werde, weil ich viel zu a) viel zu ängstlich bin und b) es sowieso nicht schaffe", gleich nach einem Sprung aus einem Flugzeug oder sowas. Doch manchmal überkommt mich der Mut und die Lust, was abgefahrenes auszuprobieren. Wenn mich eine Bekannte fragt, ob ich sie in London besuchen will zum Beispiel. Dann spielt mein Hirn verrückt. "Überleg nur, was du alles machen könntest - ganz allein auf Fototour durch Seitenstraßen und stundenlanges Shopping durch die Oxford Street. Ganz egal, was du machen willst - du kannst entscheiden, denn du bist ja alleine!"
Und dann sage ich auch schon zu. Und buche ich ein Busticket.
Jedoch hat meine schüchterne Seite auch noch was dazu zu sagen.
Meist meldet sich jene so etwa eine Woche bevor es los geht, wenn die letzten Sachen geplant werden müssen.
"Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Du musst vollkommen verrückt gewesen sein!"
Das ist der Moment, wo ich kurz davor stehe, alles abzublasen. In solchen Momenten lohnt es sich ein weiteres Mal, Freunde zu haben. Die mit Zweifel vollgepackten Nachrichten, die ich panisch verschickt habe, werden mit Ermutigungen beantwortet, und so schlucke ich die Angst herunter und fange an, meine Koffer zu packen.
Wie diese Geschichte ausgegangen ist?
Ich habe gemerkt, dass ich nicht der Allein-Reisen-Typ bin. Mit Freunden macht alles einfach mehr Spaß, das ist die Goldene Regel, die sich hierbei mal wieder bestätigt hat. Deshalb waren es am Ende nur knappe 3 Tage. Ein Wochenendtrip unter der Woche, könnte man sagen.
Aber ich bin dennoch ziemlich stolz auf mich. Ich habe das Ungetüm "London Underground" bewältigt - die App Citymapper war mir dabei der Retter in der Not - und bin die Oxfordstreet mit neuen Absatzschuhen von Forever 21 entlang gelaufen, ich habe wunderschöne Bokeh-Fotos gemacht und mein erstes eigenes Foto vom Big Ben, und ich kann von mir behaupten, auf einem der vielen Londoner Weihnachtsmärkte gewesen zu sein.
Für einen ersten Eindruck ist das schon mal ganz gut, jedoch will ich mehr, und dieses Mal dann nicht mehr alleine!
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